Die wohl beste Fliegerapp auf dem Markt von Bernie Hertz (burnair) bietet nun sogar die Livetracking Funktion die bisher Abo Kunden vorbehalten war bei Registrierung kostenlos an. Dies ist ein großer Schritt in Richtung Sicherheit beim Gleitschirmfliegen und ermöglicht es z.B. bei XC Seminaren und Flugreisen Pilotinnen und Piloten besser zu finden und zu orten. Als Schüler der Paragliding Academy bekommt ihr das Premium und Basic Abo mit Thermikvorhersage, Wetterberichten und vielem mehr zu vergünstigen Konditionen. Das Premium Abo kostet (Stand 23.02.2022) dann anstatt 129 Euro nur 119 Euro pro Jahr, das Basic Abo anstatt 59 Euro nur 49 Euro pro Jahr.
Burnair ist für mich das Swiss Army Knife unter den Fliegertools. Auch als Einsteiger in den Flugsport ist es einfach die beste All-In One App auf dem Markt die es gibt. Natürlich kann man sich auch mühevoll alle Informationen kostenlos aus dem Netz zusammen suchen aber mit der Burnair App geht das einfach enorm schnell und übersichtlich. Gerade für Schüler und Einsteiger halte ich zumindest das Basic Abo für ein absolutes MUSS. Wir haben mit dem Entwickler zusammen alle Startplätze, Flugregeln und Landevolten aller Fluggelände im Oberallgäu eingepflegt. So kann jeder Newcommer schauen was im entsprechenden Gelände zu beachten ist und wie man die Landevolte fliegt. Die Thermikprognosen im Premium Abo sind für mich persönlich enorm hilfreich um den nächsten Streckenflugtag rechtzeitg zu erkennen und früh genug aus dem Büro zu kommen 😉
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DAS ALLROUND SITZGURTZEUG MIT SCHAUMSTOFF PROTEKTOR
Gleitschirm Gurtzeuge müssen in Deutschland, genauso wie Gleitschirme, geprüft und getestet werden. Dabei werden alle wichtigen Aufhängepunkte des Gurtzeuges auf Festigkeit geprüft. Das maximale Einhängegewicht liegt bei fast allen Gurtzeugen bei 120kg. Der Protektor wird sowohl mit eingebautem Rettungsgerät, als auch ohne Retter getestet. Dabei darf der Grenzwert von 50g Verzögerung nicht überschritten werden. Gurtzeuge ohne Protektor dürfen in Deutschland offiziell gar nicht geflogen werden. Viele Gurtzeuge bieten zwar im Gesäßbereich einen ausreichend guten Schutz, aber im Rückenbereich ist gar keine Schutzwirkung vorhanden. Dies wird leider bei den derzeitigen Testverfahren noch nicht ausreichend berücksichtigt. Wir empfehlen allen A-Schein Anfängern die nicht ausschließlich Hike&Fly machen, zumindest im ersten Jahr nach der A-Schein Ausbildung ein solides, nicht zu sensibles Gurtzeug (Aufhängehöhe ca. 46cm) mit Schaumstoffprotektor oder sehr solidem Luftairbag (z.B. Wani3 mit Stahlfeder oder Progress3 mit Kombination Schaum und Luft) zu fliegen, der auch in den Rückenbereich hinauf reicht.
DAS WENDEGURTZEUG/ GURTZEUG MIT LUFTAIRBAG
Die neuen Wendegurtzeuge (z.B. Woody Valley Wani Light2, Crest oder Advance Easiness3) können unserer Meinung nach auch für Einsteiger in den Gleitschirmsport empfohlen werden, die eine leichte und kompakte Hike&Fly Ausrüstung suchen. Diese Gurte besitzen bereits eine gute Schutzwirkung beim Start, z.B. durch ausgeklügelte Federsysteme oder Kombinationen aus Luft- und Schaumstoffprotektoren. So ist bei diesen sog. Wendegurtzeugen (Rucksack integriert) die Schutzwirkung relativ gut und der Pilot hat eine kompakte Ausrüstung mit tollem Tragekomfort. Bei Piloten wo maximale passive Schutzwirkung im Vordergrund steht und die nur selten zu Fuß unterwegs sind, raten wir von Hike&Fly Gurtzeugen ab. Zudem sollte mindestens eines der folgenden Kriterien unserer Meinung nach erfüllt sein, wenn Du ein extrem leichtes Leicht- und Wendegurtzeug mit Luftairbag fliegen möchtest:
Du bist nicht zu schwer (max. 80-90kg bei Männern)
Du bist Alpinist und läufst fast ausschießlich auf den Berg. Dafür benötigst Du eine leichte und kompakte Ausrüstung
Du bist eine sehr leichte Pilotinn oder Pilot und müsstest sonst unverhältnismäßig viel voluminöses Ausrüstungsgewicht tragen
Du bist Dir darüber im klaren, dass ein Wendegurtzeug mit Luftairbag nicht immer den gleichen passiven Schutz bieten kann, wie ein Gurtzeug mit Schaumstoffprotektor (solide Start- und Landetechnik von Vorteil)
GURTZEUG EINSTELLUNGGurtzeuge müssen richtig eingestellt und angepasst werden. Dies kann nur vom Fachman richtig beurteilt werden. Die Anbringung des Rettungsgerätes, die Brustgurtbreite im Flug, die Aufhängehöhe der Karabiner, die Position des Piloten im Gurtzezug (sitzend oder liegend) und viele andere Faktoren (Sitzbrettbreite und -länge usw.) beinflussen den Flugstil und das Extremflugverhalten von Dir und Deinem Gleitschirme enorm. Auch der richtige Einbau Deines Beschleunigers und des Rettungsgerätes sollte unbedingt vom Fachman überprüft werden.
LIEGEGURTZEUGE UND SITZGURTZEUGE MIT BEINSACK
Diese Gurtzeuge sind für Piloten gemacht, die lange Streckenflüge unternehmen. Der Vorteil der Gurtzeuge mit Beinsack, kommt erst bei Flügen von mehr als 3-4 Stunden zum tragen. Die wärmeren Füße im Beinsack und das integrierte Cockpit für die Instrumente sowie die Bedienbarkeit des Beschleunigers sind oft die einzigen Vorteile. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass der Leistungsvorsprung gerade in der Hobbyklasse (A- und B- Gleitschirme) verschwindend gering ist. Viel wichtiger wie gestreckte Füße, ist ein langes, aerodynamische Heckbürzel um wirkliche Leistungsschübe zu bekommen. Durch die gestreckte Position des Piloten haben diese Gurtzeuge, genauso wie Gurtzeuge mit Beinstrecker, zum Teil gravierende Nachteile beim Extremflugverhalten (einseitige Klapper, Stalls usw.). Als Einsteiger solltest Du auf keinen Fall ein Liegegurtzeug fliegen. Auch vom Beinstrecker raten wir in den meisten Fällen ab.
Gleitschirme werden in die Klassen A, B, C und D eingeteilt. In den Klassen gibt es nochmal große Unterschiede in der Leistung und Sicherheit. Eine individuelle Beratung ist hier sehr wichtig, v.a. in der B Klasse die von den Herstellern am meisten beworben wird. Für die Gleitschirmschulung dürfen in Deutschland ausschließlich Gleitschirme der A Klasse verwendet werden.
EN/LTF A KLASSE
EN/LTF B KLASSE
EN/LTF C KLASSE
EN/LTF D KLASSE
KEINE ZULASSUNG
EN/LTF A KLASSE
Beschreibung der Flugeigenschaften:
Gleitsegel mit einem Maximum an passiver Sicherheit und einem extrem verzeihenden Flugverhalten. Gute Widerstandsfähigkeit gegen abnormale Flugzustände.
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung:
Für Piloten aller Könnensstufen, vom Einsteiger bis zum Streckenflieger, die besonderen Wert auf höchstmögliche passive Gerätesicherheit legen. Für Piloten mit einer Flugerfahrung von weniger als ca. 15-20 Flugstunden pro Jahr werden ausschließlich Gleitschirme der Klassifizierung A empfohlen.
Anforderungen im Normalflug:
Das Flug- und Steuerverhalten von Gleitschirmen dieser Klasse setzt die Beherrschung der grundlegenden, in der A-Lizenz- Flugausbildung vermittelten Flugtechniken voraus. Für sicheres Durchführen von Thermikflügen ist die Beherrschung der grundlegenden Techniken des aktiven Fliegens erforderlich.
Anforderungen bei Störungen:
Das Geräteverhalten nach Störungen stellt keine überdurchschnittlichen Anforderungen an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten. Die Grundkenntnisse des Pilotenverhaltens zur Vermeidung und Beherrschung von Störungen müssen jedoch vorhanden sein.
Anforderungen bei Schnellabstieg:
Das sichere Beherrschen von anspruchsvollen Flugmanövern, wie z.B. Steilspiralen, B-Stall, setzt entsprechende praktische Kenntnisse voraus. Sind diese nicht vorhanden, wird eine spezielle Einweisung auf den jeweiligen Schirmtyp am besten in einem Sicherheitstraining empfohlen.
Eignung für die Ausbildung:
Grundsätzlich geeignet
EN/LTF B KLASSE
Beschreibung der Flugeigenschaften:
Gleitsegel mit guter passiver Sicherheit und verzeihendem Flugverhalten. Einigermaßen widerstandsfähig gegen abnormale Flugzustände.
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung:
Thermik- und Streckenflieger, die über regelmäßige Flugpraxis und über fortgeschrittene flugtechnische Kenntnisse, bei mindestens ca. 20-30 Flugstunden pro Jahr verfügen.
Anforderungen im Normalflug:
Das Flug- und Steuerverhalten von Gleitschirmen dieser Klasse verlangt, wegen teilweise kürzerer Steuerwege, geringerer Roll- und Nickdämpfung und dynamischerem Kurvenhandling eine fortgeschrittene, präzise und feinfühlige Steuertechnik sowie einen weitgehend automatisierten aktiven Flugstil.
Anforderungen bei Störungen:
Das Geräteverhalten nach Störungen stellt erhöhte Anforderungen an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten. Dieser sollte über ausreichende praktische Kenntnisse zur Vermeidung und Beherrschung der häufigsten Störungen, besonders seitliche und frontale Einklapper verfügen. Ist diese Erfahrung nicht ausreichend vorhanden, wird eine Einweisung auf den jeweiligen Schirmtyp am besten in einem Sicherheitstraining empfohlen.
Anforderungen bei Schnellabstieg:
Flugmanöver, wie z.B. Steilspirale oder B-Stall, stellen, wegen des insgesamt anspruchsvolleren Steuerverhaltens, höhere Anforderungen an den Piloten. Gute praktische Kenntnisse dieser Manöver sollten vorhanden sein. Andernfalls wird eine spezielle Einweisung auf den jeweiligen Schirmtyp, am besten in einem Sicherheitstraining, empfohlen.
Eignung für die Ausbildung:
Geeignet, sofern der Hersteller die Ausbildungseignung in der Betriebsanweisung nicht ausschließt.
EN/LTF C KLASSE
Beschreibung der Flugeigenschaften:
Gleitsegel mit mäßiger passiver Sicherheit und mit potenziell dynamischen Reaktionen auf Turbulenzen und Pilotenfehler. Die Rückkehr in den Normalflug kann präzisen Piloteneingriff erfordern.
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung:
Leistungsorientierte Streckenflieger, die über eine regelmäßige, mehrjährige Flugpraxis von mindestens ca. 50 Flugstunden pro Jahr und über fundierte flugtechnische Kenntnisse verfügen.
Anforderungen im Normalflug:
Das anspruchsvolle Flug- und Steuerverhalten von Gleitschirmen dieser Klasse (kurze Steuerwege, hohe Dynamik, geringe Dämpfung um alle Achsen) verlangt ein intensives Training der Steuertechniken und des aktiven Fliegens sowie fundierte flugtechnische Kenntnisse um Störungen im Ansatz zu erkennen und zu verhindern.
Anforderungen bei Störungen:
Das Geräteverhalten nach Störungen stellt hohe Anforderungen an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten. Die sichere Beherrschung des Geräteverhaltens nach Störungen erfordert große praktische Erfahrung mit diesen Flugzuständen. Ist diese nicht vorhanden, wird eine gründliche Einweisung auf den jeweiligen Schirmtyp in einem Sicherheitstraining empfohlen.
Anforderungen bei Schnellabstieg:
Das Verhalten bei Flugmanövern, wie z.B. Steilspirale oder B-Stall, kann gerätespezifisch in dieser Klasse überdurchschnittlich anspruchsvoll sein. Der Pilot sollte deshalb über fundierte Kenntnisse dieser Manöver verfügen. Ist diese Erfahrung nicht ausreichend vorhanden, wird eine spezielle Einweisung auf den jeweiligen Schirmtyp in einem Sicherheitstraining empfohlen.
Eignung für die Ausbildung:
Grundsätzlich nicht geeignet
EN/LTF D KLASSE
Beschreibung der Flugeigenschaften:
Gleitsegel mit anspruchsvollem Flugverhalten und potenziell heftigen Reaktionen auf Turbulenzen und Pilotenfehler. Die Rückkehr in den Normalflug erfordert präzisen Piloteneingriff.
Zielgruppe und empfohlene Flugerfahrung:
Leistungspiloten mit umfassender Flugerfahrung von mindestens ca. 75 -100 Flugstunden pro Jahr, die Höchstleistungen, z.B. beim Streckenflug realisieren wollen.
Anforderungen im Normalflug:
Das auf Höchstleistung optimierte Flug- und Steuerverhalten von Gleitschirmen dieser Klassen verlangt umfassende, langjährige Flugpraxis und weit überdurchschnittliche flugtechnische Kenntnisse.
Anforderungen bei Störungen und beim Schnellabstieg:
Die Anforderungen, die das Geräteverhalten nach Störungen stellt, verlangen ein Höchstmaß an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten. Die sichere Beherrschung des Extremflugverhaltens nach Störungen und von anspruchsvollen Flugmanövern, wie zum Beispiel Schnellabstieg, muss durch ständiges Training auf höchstem Niveau sein. Auch geringe Pilotenfehler müssen bei den Reaktionen auf Kappenstörungen und in Extremflugzuständen ausgeschlossen werden können.
Eignung für die Ausbildung:
Grundsätzlich nicht geeignet
KEINE ZULASSUNG
Gleitschirme ohne LTF Gütesiegel haben häufig nur einen sog. Lasttest, d.h. erfüllen die Festigkeitsvorgaben zugelassener Gleitschirme. Eine LTF Zulassung wird aus unterschiedlichen Gründen nicht gemacht: Zum Teil würden diese Gleitschirme die Zulassung nicht bestehen, weil sie in gewissen Situationen ein sehr anspruchsvolles Flugverhalten aufweisen, manchmal will der Hersteller aber auch keine Zulassung machen, weil dieser Schirm nur in geringen Mengen produziert wird oder nur eine kleine Pilotengruppe anspricht. Hier würden die Zulassungskosten nicht im Verhältnis stehen.
Auch die Gleitschirm Rettungsgeräte müssen wie Gleitschirme und Gurtzeuge für deutsche Piloten zugelassen werden. Bei den Rettern unterscheidet man in steuerbare Rettungsgeräte (Rogallos), Rundkappen (Annular Retter) und Kreuzkappen. Wir empfehlen immer mind. 15-20% unter der maximalen Anhängelast des Retters nach LTF zu bleiben. D.h. wenn der Retter bis 100kg geht, ihn maximal mit 80-85kg belasten (Startgewicht). Bei vielen Rettern haben wir zum Teil sehr hohe Sinkwerte beobachtet, trotz korrekter Zuladung. Bei den in unserem Webshop angebotenen Systemen haben wir gute Erfahrungen bei unseren Sicherheitstrainings gemacht.
KREUZKAPPE
Kreuz- oder Rundkreuzkappen liegen im Trend und haben bereits die normalen Rundkappen vom Markt weitestgehend verdrängt. Sie haben meist geringere Sinkwerte und eine höhere Pendelstabilität durch den rechteckigen Aufbau und die Lüftungsschlitze an den Seiten. Sie sind zum Teil etwas schwieriger zum Packen als die normalen Rundkappen aber immer noch recht einfach im Vergleich zu Steuerbaren Rettungsgeräten oder Base Schirmen.
RUNDKAPPE
Rundkappen waren die ersten Gleitschirm Rettungsgeräte auf dem Markt und wurden durch die aktuelleren Kreuz- oder Rundkreuzkappen abgelöst. Die Rundkappen funktionieren immer noch gut, allerdings pendeln sie häufig mehr nach der Öffnung und auch die Sinkwerte sind gerade bei falscher Beladung öft höher als bei modernen Kreuzkappen.
STEUERBARE
Steuerbare Rettungsgeräte sind unserer Meinung nach für normale Hobbypiloten häufig zu kompliziert zum bedienen. Oft müssen Quick Out Karabiner und Trennsysteme für den Beschleuniger verwendet werden. Vorgebremste, sog. Rogallo Retter, sind hier eher für Anfänger geeignet, da die sog. “Downplane” Gefahr nicht mehr gegeben ist. Allerdings können vorgebremste Rogallos auch “stallen” wie die Vergangenheit gezeigt hat. Sinkwerte und Öffnungsverhalten sind bei den Rogallos phänomenal gut. Die Steuerbarkeit ist marginal aber reicht ggf. aus um von Hindernissen weg zu steuern. Ab 10-15 km/h Windgeschwindigkeit steht man aber auch mit diesen Rettern in der Luft. Rogallos entfalten ihr volles Potential erst, wenn der Hauptschirm abgetrennt und der Pilot ggf. ausgetwistet ist.
Für den Großteil aller Piloten reicht unserer Meinung nach eine richtig beladene Kreuzkappe voll aus. Bei Acro- und Testpiloten machen Rogallo Schirme und auch Base Systeme u.U. Sinn.
Jeder Pilot sollte regelmäßig den Leerweg seiner Steuerleinen überprüfen. Dyneema Leinen können schrumpfen und sich im Laufe der Zeit verkürzen. Der DHV und die Firma Skywalk haben einen guten aber recht technischen Ansatz zur Überprüfung der Steuerleinenlängen veröffentlicht. Den Artikel findest Du hier. Eine einfache Methode zur Überprüfung der Steuerleinenlängen stelle ich Euch im nachfolgenden Video vor. Die Länge des Leerweges ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Mit 10-15cm Leerweg kann man aber grob gesagt nicht viel falsch machen. Besser die Steuerleinen länger lassen und mit halbem oder ganzem Schlag fliegen als die Steuerleinen verkürzen. Manche Hersteller neigen gerade dazu die Leerwege recht kurz zu halten um ein “direkteres Handling” für den Gleitschirm zu suggerieren. Gerade bei solchen Schirmen gilt es, die Leerweglängen regelmäßig zu überprüfen. Auch bei der Verwendung von Acro Brakes wo der Leerweg sehr häufig gekürzt wird, gilt es den Leerweg regelmäßig zu überprüfen, wenn die Steuerleinen durch die Führungsrollen am Tragegurt laufen und keine Freebrakes zum Einsatz kommen.
Immer wieder bekommen wir die Frage gestellt wie man den das neu gekaufte Vario während dem Fliegen am Besten befestigt. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Bei den Varios ist normalerweise nur eine Schutzhülle und ein Klett im Lieferumfang enthalten. Im Nachfolgenden wollen wir Euch die gängigsten Anbringungsarten vorstellen. Natürlich gibt es noch weitere Anbringsungsarten wie z.b. Mini Varios am Helm, Anbringung am Handgelenk usw.
Cockpit Anbringung
Vario Befestigung am optionalen Frontcockpit eines Sitzgurtzeuges
Vario Befestigung am integrierten Cockpit eines Liegegurtzeuges.
Eine einfache und saubere Möglichkeit ist die Verwendung von sogenannten Cockpits. Diese können auch bei Sitzgurtzeugen ganz einfach nachgerüstet werden. Man klettet dann das Vario und ggf. noch weitere Utensilien wie Handy, Kamera usw einfach auf das Cockpit oben drauf. Das Cockpit wird meist in die Hauptaufhängung oder in der Nähe der Hauptaufhängung (Karabiner) befestigt. Vorteil: Alle Fluginstrumente sind normalerweise sehr gut ablesbar und aufgeräumt. Nachteil: Ggf. leichte Behinderung beim Start und Sichtfeld nach unten eingeschränkt. Wenn Cockpits zu eng eingestellt werden (Distanz zwischen den beiden Hauptkarabinern) können sie dafür sorgen das der Pilot schwer aufrecht bleiben kann in der Startphase und das Extremflugverhalten verschlechtern.
Beinhalterung
Beinhalterung Skytraxx Comfort
Die Beinhalterung ist die meist genutze Halterung für Hobbypiloten mit Sitzgurtzeug. Diese wird einfach um den Oberschenkel geschnallt und das Vario auf die Halterung aufgeklettet. Die Skytraxx Comfort Halterung lässt sich für bessere Ablesbarkeit auch neigen und hat einen Halteriemen gegen Verrutschen. Die meisten Einsteiger werden mit dieser Halterung am Anfang den größten Spaß haben. Vorteil: Gute Ablesbarkeit im Flug, keine Einschränkung der Sicht durch Cockpit, keine Behinderung in der Startphase außer das Vario rutscht am Bein entlang nach unten. Nachteil: Wenn kein Halteriemen vorhanden ist kann das Vario am Bein während dem Startlauf nach unten rutschen.
Biegehalterung
Biegehalterung Skytraxx zur Befestigung am Frontgurt oder seitlich am Gurtzeug
Die Biegehalterung wird entweder am Frontgurt des Gurtzeuges oder seitlich davon angebracht und das Vario mit Klett darauf befestigt. Das Vario steht hier meist seitlich über die Halterung heraus und stellt so einen potentiellen Leinenfänger dar. Oft muss man die Biegehalterung kurz in der Luft neu einstellen um ein optimales Sichtfeld zu haben da sie manchmal beim Start verrutscht. Ansonsten ist es eine gute Alternative für Leute die keine Cockpits oder Beinhalterungen mögen. Vorteil: Keine Einschränkungen vor dem Körper beim Start durch Cockpit oder Beinhalterung, gute Ablesbarkeit wenn korrekt eingestellt, Nachteil: potentieller Leinenfänger (auch Beschleunigerleine), muss oftmals in der Luft neu justiert werden, da sich die Biegehalterung beim Start verstellen kann.
Tragegurt
Vario Befestigung am Tragegurt des Gleitschirms
Hersteller wie z.B. Syride oder Skybean bieten die Möglichkeit ihre Varios am Tragegurt zu befestigen. Die Ablesbarkeit ist hier meist sehr gut, allerdings ist diese Anbringungsart ebenfalls ein potentieller Leinenfänger (Rückwärststart, Klapper). Vorteil: gute Ablesbarkeit, keine Einschränkung beim Startlauf, Nachteil: potentieller Leinenfänger, Nachteile ggf. beim Aufziehen und Rückwärtsstart. Auch wenn man oft seinen Gleitschirm wechselt muss das Gerät immer wieder umgebaut werden.
Immer wieder sieht man Piloten die stundenlang versuchen ihren Gleitschirm bei viel Wind (Soaringbedingungen) weit oben am Gipfel auszulegen und zu starten. Bei viel Wind (und v.a. wenn die Starttechnik nicht 100% sitzt), gehe ich bei viel Wind so weit wie möglich den Hang hinunter um zu Starten. Warum?
1.) Der Wind ist dort fast immer deutlich schwächer
2.) Ich bin weiter weg vom Lee und der “Düse”
3.) Bei kleinen oder großen Fehlern beim Aufziehen oder Start habe ich mehr Platz und Zeit um zu reagieren
Sollte der Wind weiter unten doch noch zu schwach zum soaren sein, handle ich mit dem Schirm in der Powerzone den Hang hinauf oder bereits ausgedreht vorsichtig rückwärts laufend den Hang weiter nach oben (wenn es einen aushebelt ist das nicht schlimm, man ist ja schon ausgedreht und schaut in Flugrichtung). Nach dem Start soare ich mich vorsichtig nach oben und checke nach ein paar Turns und Höhenmetern die Vorwärtsfahrt (Eintrittskante weg vom Hang in den Wind hinein). Danach entscheide ich ob ich weiter zum Gipfel hoch soare oder mir mehr Hangabstand hole. Ganz häufig soaren die Piloten gleich nach dem Start ganz nach oben an den Gipfel um dann festzustellen das sie nicht mehr gegen den Wind vorwärts kommen… blööööööd!
Als Retteraufhängung bezeichnen wir, wo die Verbindungsleine die den Retter mit dem Gurtzeug bzw. Piloten verbindet am Gurtzeug eingehängt ist. Dabei ist es im Moment möglich die Verbindungsleine einfach in die Hauptkarabiner des Gurtzeuges einzuhängen oder sie, meist seitlich am Gurtzeug entlang laufend, an den Schultergurten bzw. im oberen Bereich des Gurtzeuges, einzuhängen. Was auf den ersten Blick für den Laien eher “unbedeutend” aussieht, kann bei einer Retteröffnung gravierende Unterschiede ausmachen. Im nachfolgenden Bild siehst Du einen Frontretter der an den Schultergurten aufgehängt ist (SupAir Strike). Hier wird der Pilot im Falle einer Retteröffnung voraussichtlich in einer aufrechten Position Aufkommen.
Wenn Du einen Frontcontainer bzw. Frontretter verwendest wo die Verbindungsleine in der Hauptaufhängung des Gurtzeuges eingehängt ist, wirst Du bei einer Retteröffnung voraussichtlich sitzend herunter kommen und landen. Wenn Du ein Gurtzeug mit einem dicken Protektor hast, ist das unter Umständen nicht ganz so gravierend aber wenn Du einen mit mehr oder weniger Luft gefüllten “Pseudo Protektor” oder gar keinen Protektor am Gurtzeug hast (nicht erlaubt in Deutschland), kann ein Einschlag auf dem Allerwerstesten massive Verletzungen nach sie ziehen. Im nachfolgenden Bild siehst Du einen Frontretter der in den Hauptkarabinern des Gurtzeugs aufgehängt ist (Neo StayUp)
Die Beine sind die besten Stoßdämpfer, deswegen ist es immer besser, zuerst den Landefall mit den Beinen abzudämpfen und dann auf den Protektor zu fallen. Unter dem Aspekt der Sicherheit sind also Frontretter, aufgehängt in den Hauptkarabinern in Kombination mit einem schlechten Gurtzeugprotektor und/oder zu kleinem Retter, ein echtes Risko wenn es zum Retterwurf kommen sollte. Im nachfolgenden Bild siehst Du eine Retteraufhängung in den Hauptkarabinern des Gurtzeuges (sitzende Position)
Die Aufhängung an den Schultergurten oder in Schultergurtnähe, zwingt den Piloten beim Retterwurf meist (nicht immer) in eine aufrechte Position in der der Pilot eher mit den Füßen zuerst aufkommt und dann wohl auf den Protektor fallen wird (siehe nachfolgendes Bild)
Ich gestehe, auch ich verwende oftmals Frontretter und hänge sie schnell in die Hauptaufhängung mit ein. Auch bei meinem geliebten NeoStay Up ist der Frontretter nur in der Hauptaufhängung eingehängt. Ich denke auch das ich deshalb voraussichtlich nicht gleich sterben werde, wenn ich den Retter auslöse, aber ich bin mir bewusst das es aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht das Beste ist und ich mich im Falle einer Auslösung nur mit Kraftaufwand teilweise oder ggf. gar nicht aufrichten kann. Es ist halt aber einfach bequem “mal eben schnell” den Retter in die Hauptaufhängung mit einzuhängen ohne ihn vorher einbauen zu müssen und macht einen Rettertausch dadurch extrem einfach. Für Hobbypiloten und nicht ganz so sportliche Gleitschirmflieger halte ich eine Aufhängung des Retters im Schultergurtbereich für Besser und sicherer.
Das ein C oder höher kategorisierter Gleitschirm allein schon aufgrund der Streckung nicht ganz so einfach startet wie ein A oder B Schirm ist hinreichend bekannt. Natürlich gibt es aber auch hier Unterschiede in den Klassen mit guten und “schlechten” Startern. Oft geht es bei den Diskussionen um Nullwindstarts oder Starts mit wenig Wind die eben deutlich anspruchsvoller sind den bei Wind starten fast alle Gleitschirme wenn sie der Pilot nicht daran hindert 😉 Bei meinem neuen C Schirm wollte ich es wissen und habe mir die wirklich schlechtesten Startbedingungen ausgesucht die man an dem Tag finden konnte (Leeige Kessellage, Wind von null bis hinten, flaches Gelände mit Schnee) und ein paar unterschiedliche Starttechniken mit dem Alpina4 ausprobiert.
Der Alpina4 startet mit der normalen (DHV) Vorwärtsstarttechnik für mich am Besten, d.h. Handflächen offen nach oben zeigend, Zug aus der Hüfte, leichte “W-Haltung”. Die Laufgeschwindigkeit muss hier keinesfalls sehr hoch sein, wie es oft vermutet wird, im Gegenteil: Auch bei Nullwind braucht der Schirm zwar eine gute Führung aber auch ZEIT um über den Piloten zu kommen. Ein zu schnelles Rennen sorgt dafür das der Schirm schlechter steigt, weil man ihn “hinter sich her zieht”. Als zweitbeste Aufziehmethode empfand ich die Hände zu den Ohren (10:10) Startmethode, also Ellenbogen stark angewinkelt die z.B. auch Chrigel Maurer bei stark gestreckten Schirmen verwendet. Den Schirm dabei immer bogenförmig auslegen wie A/B Gleitschirme auch und wenn dann nur minimal pfeilen damit die Flügelenden nicht zuerst kommen. Auf keinen Fall zu stark pfeilen und zum Starten natürlich nur die innersten blauen A-Gurte nehmen dann steigt der Alpina4 auch bei richtig schlechten Bedingungen gemütlich und zuverlässig in den Zenit. Bei Null- oder Rückenwind muss man (nicht nur beim Alpina4) deutlich länger die A-Gurte heben wie bei Wind damit der Schirm nicht in der Sackflugzone hängen bleibt und der Pilot dann dem Schirm davon läuft. Noch ein Tipp: Schaut nach jedem Startabbruch das der Schnee aus dem Schirm draußen ist 😉
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