Ich empfehle eine Beratung bei gutem Fachpersonal. Bei einer guten Beratung wird geschaut ob das das Gurtzeug auch wirklich zu Dir passt (Gewichtsklasse, Flugkönnen, Sensibilität des Gurtzeuges usw.). Ein Fachmann schaut auch auf die richtige Sitzbreite und -tiefe, eine gute Rückenabstützung usw. und kann von außen gut beurteilen wie der POD steht.
Wenn Du das Gurtzeug anlegst, justiere als erstes die Schultergurte in der Länge. Die Sitzschale darf hierbei nicht zu hoch über dem Allerwertesten hängen um ein einfaches Ein- und Aussteigen aus dem POD/Sitzschale zu gewährleisten.
Auch die Front-/Brustgurtbreite kann im Simulator oft korrigiert werden. Ganz offen wird das Gurtzeug sehr sensibel, angezogen stabilisiert das Gurtzeug mehr, die Twistgefahr steigt aber auch. Die Frontgurtbreite sollte unbedingt mit dem eigenen Gleitschirm in der Luft ausprobiert werden, da die Karabiner hier nochmals anders abgespreizt werden als im Simulator.
Die seitlichen ABS Gurte sollte man sehr vorsichtig einstellen bzw. erst einmal so lassen wie vom Hersteller vor eingestellt (falls diese überhaupt vorhanden sind). Sie geben, ähnlich einer Kreuzverspannung, eine hohe Rollstabilität wenn sie angezogen werden machen das Gurtzeug aber sehr starr und stabil für den Thermikflug (man kippt weniger stark in eine Seite bei einem Klapper und kann das Körpergewicht schwerer verlagern). Stark angezogene ABS Gurte erhöhen ebenfalls die Twistgefahr bei Einklappern und Stalls.
Wettkampfgurtzeuge wie das Kanibal Race und X-Rated7 bieten ein flexibles Stabilisierungssystem (roter Ball am Hauptkarabiner, siehe Bild), das während dem Flug verstellt werden kann. Bei vollbeschleunigtem Fliegen wird das System angezogen um maximale Stabilität gegenüber Roll- und Gierbewegungen zu bieten, im Thermikflug wird das System wieder gelockert um bessere Körpergewichtssteuerung zu emöglichen.
Den POD nun richtig einstellen ist bei jedem Gurtzeug etwas anders. Es geht darum gleichmäßigen Druck bei ausgestreckten Füßen auf die POD Platte auszuüben ohne das die Füße und Beine dabei ermüden. Hier empfiehlt sich immer ein Blick ins Handbuch. Einige Gurtzeuge haben nur eine Schnalle zur Justierung des Pods was die Arbeit ungemein vereinfacht (Delight4, GTO Light2 usw.). Viele Ultraleichtgurtzeuge müssen mittels 3-Leinen System im Podbereich richtig eingestellt werden. Dies ermöglicht optimaleres Einstellen des Beinsacks aber auch höheres Fehlerpotential für Einsteiger. Hierbei fängt man meist im unteren Bereich an und justiert die Leine von der Sitzschale zum Fußballen (Graphik 1 unten). Danach geht man zur Diagonalleine um den Winkel richtig zu justieren (Graphik 2 unten) und als letztes stellt man die oberste Leine zur Podplatte (Zehenspitze) richtig ein (Graphik 3 unten). Richtig bedeutet, dass der Pilot gleichmäßigen Anpressdruck auf die Podplatte ausüben kann, alle Leinen nahezu gleich gespannt sind und der Winkel des Pods zur Horizontalen in etwa 0 Grad beträgt. Der Pod sollte auch keine Falten werfen und sauber schließen.