Tipps und Tricks

Gleitschirm Streckenflug für Einsteiger vom Hündle | Oberstaufen

Streckenfliegen am Hündle ist nicht ganz einfach. Der Berg bei Oberstaufen eignet sich hervorragend für A-Schein Schulungen und Start-/Landetrainings sowie Soaringflüge am Nachmittag, ist aber durch die Nordhanglage natürlich kein perfektes Streckenfluggelände für Profis. Dennoch gelingt es mir hier recht oft von dort aufzudrehen. Man muss nur wissen wie es geht und den richtigen Startzeitpunkt abpassen. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch noch dazu. Durch den geringen Höhenunterschied hast Du in der Regel nur 1-2 Chancen den Bart zu erwischen der Dich nach oben bringt. Wenn Du diese verpasst hast, ist das aber kein Problem! Es gibt genügend Landeplätze und Du bist mit der Gondel innerhalb kürzester Zeit wieder am Startplatz und kannst es erneut versuchen. Wenn es klappt, dann ist das Erfolgserlebnis einfach phänomenal und es eröffnet sich Dir ein hammermäßiger Blick zum Bodensee, den Alpsee und die Nagelfluhkette mit dem Hochgrat.


Hier beschreibe ich einen für Einsteiger schon gut fordernden kleinen Streckenflug zwischen 25-30km als FAI Dreieck.

Gestartet wird relativ spät am nachmittag. Die beste Uhrzeit ist gegen 14-15 Uhr. Am Startplatz sollte es reinen Nordwind haben (auch mit Talwindunterstützung aus Nord) und nur minimale West oder Osteinschläge haben (Windmesser sind ausreichend vorhanden. Die Fluggebietsbeschreibung findest Du hier.) Im Tal sollte der Wind ebenfalls nicht zu stark sein, damit die Thermik nicht extrem verblasen wird. Nach dem Start stehen die besten Bärte direkt am Steilhang rechts von der Seilbahn oder auf der bewaldeten Flanke links Richtung Buchenegg (wie bei diesem Flug). Solltest Du versuchen den Bart Richtung Buchenegg zu erwischen, behalte die Höhe im Auge und flieg nicht zu dicht an die Bäume. Du riskierst sonst eine Außen- oder Baumlandung (Notlandemöglichkeiten sind genug vorhanden, man muss sie nur rechtzeitig ansteuern).

Hier siehst Du den ersten Bart der von der Westseite von Buchenegg kommend durchzieht.

Wenn Du den Bart erwischt hast (oft ziehen die Thermikbärte von der Westflanke von Buchenegg kommend nach oben), trägt dieser in der Regel hoch bis auf 1500-1800m MSL oft auch Richtung Konstanzer Tal und Staufen versetzt. Mit etwas mehr Höhe fliegst Du am besten zum Hochsiedel Lift (Sessellift der Hündlebahn) und lässt Dich an der Gräte entlang oberhalb der Moosalpe nach oben zum Denneberg/Prodel schießen. Hast Du erst einmal den Denneberg überhöht kannst Du idealerweise mit ca. 1800-2000m MSL entweder zum Hochgrat fliegen oder wie hier die vorgelagerte Nagelfluhkette über den Denneberg zur Eckhalde oberhalb der Alpsee Bergwelt bis zum Gschwendter und Immenstädter Horn entlang fliegen. Sollte die obere Kette nicht gut tragen musst Du entweder die Kessellagen sauber ausfliegen oder Du versuchst Dich Richtung Talmitte raus schieben zu lassen. Oft reißen gute Thermikbäre Richtung Konstanzer Tal an der unteren Kante ab.

Hier siehst Du den ersten Bart der von der Westseite von Buchenegg kommend durchzieht.

Bis zum Immenstädter Horn ist es oft ein harter Kampf meist gegen den Ostwind (Talwind), weshalb reine Nordlagen mit schwachem Talwindsystem (beobachte dabei den Alpsee, dieser darf keine Schaumkronen haben und sollte recht ruhig sein).

Der Weg zum Immenstädter Horn war an diesem Tag ein echter Kampf da der Ostwind kräftiger als gedacht war. Man kommt dann manchmal sehr tief und muss rechtzeitig nach Notlandemöglichkeiten Ausschau halten die am Alpsee direkt sehr klein uns spärlich sind. Bis zum Alpsee gibt es genug Felder auf denen gelandet werden kann (idealerweise auf abgemähtem Feld landen und sofort den Außenlandeplatz verlassen).

Ab dem Immenstädter Horn ist es dann meist recht einfach gut Höhe zu machen. Es geht hier oft besser als am Mittagberg selber. Wieder auf idealerweise 1900-2000m MSL aufgedreht kannst Du mit viel Reserve zum Steineberg fliegen oder den Umweg über den Mittagberg machen. Auch hier gilt es wieder immer Notlandeplätze im Auge zu behalten und mit ausreichend Höhe abzufliegen.

Sprung vom Immenstädter Horn an den Steineberg an die hintere Nagelfluhkette. Unbedingt gut höhe machen bevor Du weiterfliegst Richtung Hochgrat.

Hinter oder am Steineberg geht es dann oft sehr hoch an der hinteren Nagelfluhkette und Du kannst über den Stuiben , Seder Stuiben, Buralpkopf und Rindalphorn zum Hochgrat zurück fliegen. Achtung: Solltest Du keine Thermik mehr finden musst Du eine schnelle Entscheidung treffen und Dich für eine Notlandeseite entscheiden. Entweder im Gunzesrieder Tal (oft besser allein schon wegen der Verkehrsanbindung) oder im stark bewaldeten Ehrenschwanger Tal (langer Fußmarsch). In jedem Fall gilt es immer maximale Höhe zu machen und rechzeitig nach Notlandemöglichkeiten Ausschau zu halten.
Am Hochgrat angekommen kannst Du die Schenkel auch weiter ausbauen und noch zum Hochhäderich (Österreich) die Nagelfluhkette weiter fliegen oder wie im Beispiel nach erneutem Höhe Tanken wieder vor zur vorderen Nagelfluhkette über den Prodel zurück zum Hündle fliegen.

An dem Tag ging es außergewöhnlich hoch auf über 3000m MSL an der hinteren Nagelfluhkette. Somit war der Flug zum Hochgrat dann sehr einfach mit genügend Höhenreserve und im Gleitflug.

Bitte beachte bei Deinem Flug den Naturpark Nagelfluhkette und halte genügend Hangabstand. Im eigenen Sinn fliege rechtzeitig Notlandeplätze an und riskiere nicht zuviel. Bei den ersten Streckenflügen gilt: Immer erst maximale Höhe (Wolkenbasis) machen bevor Du los fliegst.

Am Hochgrat angekommen kannst Du die Schenkel weiter ausbauen zum Hochhäderich oder wie hier vom Hochgrat über den Prodel/Denneberg zurück zum Hündle fliegen.

Viel Spaß beim Trainieren und bei Deinen ersten Streckenflügen,

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Fluggebiet Hündle | Oberstaufen

Hündle Gleitschirmfliegen Fluglehrer Startplatz Nord

Hier wollen wir Euch unser neues Fluggebiet Hündle bei Oberstaufen vorstellen. Gastflieger sind herzlich willkommen. Der Flugberg eignet sich ideal für Einsteiger, Schulungen, Wiedereinsteiger, Start- und Landetrainings und den “schnellen Flug für zwischendurch”. Gelegentlich ist das Hündle auch thermisch aktiv und am nachmittag kann öfters gesoart werden, wenn der Talwind auf Nord dreht und von Kalzhofen kommend am Staufen entlang vorbei streicht und direkt am Hündlestartplatz ansteht. Die beste Tageszeit zum Fliegen ist ab ca. 13 Uhr bis Sunset und bei Nordlagen oder sehr schwachem Wind ganztägig (TIPP: Im Sommer Donnerstag Grillabend am Berg und längerer Bahnbetrieb).


Der Höhenunterschied beträgt 300m. Gestartet wird auf ca. 1055m. Der Talboden befindet sich auf ca. 755m MSL je nach Landeplatz. Die schnelle und moderne Umlaufbahn mit freundlichem Bahnpersonal bringt einen extrem schnell zur Bergstation und dem Startplatz. STARTRICHTUNGEN: Nord, Ost, West

FLYER DIN A5 HÜNDLE von Paragliding Academy

START- UND LANDE GEBÜHREN

Die Start- und Landeplatzgebühr beträgt 3 Euro pro Tag oder 50 Euro im Jahr und ist ausschließlich per Paypal zu bezahlen. WICHTIG: Bei der Bemerkung den Namen des Piloten eingeben. Der Paypal Zahlungsbeleg gilt als Nachweis und wird von unseren Fluglehrern und der Flugaufsicht kontrolliert.

WANN KANN GEFLOGEN WERDEN

Seit 2020 kann durch die Erweiterung des Weststartplatzes am Hündle nun fast immer geflogen werden (OST, WEST, NORD). Die besten Bedingungen bietet das Hündle vor allem am Nachmittag ab ca. 13 Uhr durch den anstehenden Talwind aus Nord und bei Nordlagen und schwachem Wind ganztägig. Am Weststartplatz raten wir nur am Nachmittag zu fliegen, da die Westflanken erst gegen Nachmittag gut tragen und einen leistungsstarken Gleitschirm zu verwenden (mind. High A oder B Klasse)

STRECKENFLIEGEN

Durch seine Nordausrichtung und den geringen Höhenunterschied von 300hm, ist das Hündle kein Streckenflugberg für Profis die weite Flüge jenseits der 100km Marke fliegen wollen. Für Einsteiger bietet sich aber dennoch gelegentlich Möglichkeit, neben Soaring- auch gute Thermik- und Streckenflüge zu absolvieren. Eine Beschreibung eines Streckenflugs am Hündle findest Du hier.

GEFAHREN

Die Seilbahn darf nur mit genügend Abstand überflogen werden (steiles Stück/ Talabfahrt). Achtung vor der Stromleitung im Tal. Weststart nur mit High A Gleitschirm oder höhere Kategorie, da langer Flugweg zum Landeplatz.

GROUNDHANDLING

Groundhandling ist ausschließlich am Landeplatz L1 ganzjährig erlaubt. Im Bereich L2 darf Groundhandling gemacht werden wenn eine Wiese abgemäht ist (Gras niedrig). Auf den Landeplätzen L3 und L4 in Buchenegg ist Groundhandling nicht erlaubt.

Gleitschirmfliegen am Hündle | Oberstaufen

KARTE BURNAIR

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Gleitschirm Liegegurtzeug richtig einstellen

Gleitschirm Liegegurtzeug richtig einstellen

Liegegurtzeuge korrekt einstellen bedarf oft viel Zeit und einige Flüge bis alles passt. Hierfür sollte sich der Pilot mit seinem Gurtzeug intensiv beschäftigen. Zum Glück kommen mittlerweile viele Liegegurtzeuge von den Herstellern richtig gut eingestellt und passen gleich “out of the box”. Je nach Gewichtsklasse lassen sich Pod (Beinsack) und Sitzschale entweder komfortabel mittels Schnallen (semileichte und schwere Liegegurtzeuge) oder etwas aufwendiger mittels Leinenknoten, Kugelsystem (Advance) oder Loops justieren (in der Leicht- und Ultraleichtklasse der POD Gurtzeuge). Letzteres benötigt deutlich mehr Zeit für die korrekte Einstellarbeit.

Hier wird der Pod und die Sitzschalte mittels einfachem Knotensystem in der Länge eingestellt. Auszug aus dem Handbuch des Niviuk Arrow Gurtzeuges
Das Kugelsystem von Advance. Die Kugel /Stopper wird nach rechts und links verschoben und so die Leine in der Länge verändert.
Hier die die Länge des Pods mit einer einzigen Metallschnalle justiert. Auszug aus dem Handbuch des GTO Light2

Was heißt jetzt aber das Gurtzeug richtig einstellen?

Ich empfehle eine Beratung bei gutem Fachpersonal. Bei einer guten Beratung wird geschaut ob das das Gurtzeug auch wirklich zu Dir passt (Gewichtsklasse, Flugkönnen, Sensibilität des Gurtzeuges usw.). Ein Fachmann schaut auch auf die richtige Sitzbreite und -tiefe, eine gute Rückenabstützung usw. und kann von außen gut beurteilen wie der POD steht.

Hier ist der Rücken optimal abgestützt und das Rückenteil hat die perfekte Länge für den Piloten. Auszug aus dem Handbuch des Advance Weightless

Wenn Du das Gurtzeug anlegst, justiere als erstes die Schultergurte in der Länge. Die Sitzschale darf hierbei nicht zu hoch über dem Allerwertesten hängen um ein einfaches Ein- und Aussteigen aus dem POD/Sitzschale zu gewährleisten.

Auszug aus dem Handbuch des GTO Light2. Einstellmöglichkeiten der Sitzschale

Sobald Du im Gurtzeug sitzt beginnt die Justierarbeit der Sitzposition in der Sitzschale. In der sitzenden Position solltest Du übrigens die Schultergurte nicht mehr viel in der Länge verändern. Sie müssen etwas locker sein den sie sollen ja auch stehend noch in der Länge passen. Wenn es Dich stört das sie seitlich herab rutschen gibt es Schultergurtspanner zur Justierung.

 

Die Feinjustierung der Sitzposition ist ansonsten sehr ähnlich wie bei einem Sitzgurtzeug. Mit der Rückenverstellung lässt sich die Neigung des Oberkörpers (liegend/aufrecht) einstellen (2). Ich empfehle hier eine eher aufrechte Position. Der untere Lendenwirbelbereich lässt sich ebenfalls häufig mittels Querleine von der Hauptaufhängung zum Allerwertesten einstellen (1) und bestimmt auch die Höhe des Schwerpunktes und wie der untere Rückenbereich abgestützt ist. In der Regel passt die Grundeinstellung. Wenn man das Gefühl hat nach vorne heraus zu rutschen justiert man noch die Querleine die nach vorne zur Sitzbrettschale läuft (3). Wenn man sie anzieht, sitzt man etwas mehr in einer Mulde und hat mehr Anpressdruck am Unterschenkel, wenn man sie weit aufmacht wandert oft der POD im Anstellwinkel nach unten.

Auszug aus dem Handbuch des GTO Light2. Frontgurt Einstellung

Auch die Front-/Brustgurtbreite kann im Simulator oft korrigiert werden. Ganz offen wird das Gurtzeug sehr sensibel, angezogen stabilisiert das Gurtzeug mehr, die Twistgefahr steigt aber auch. Die Frontgurtbreite sollte unbedingt mit dem eigenen Gleitschirm in der Luft ausprobiert werden, da die Karabiner hier nochmals anders abgespreizt werden als im Simulator.

Auszug aus dem Handbuch des X-Rated Gurtzeuges. ABS System

Die seitlichen ABS Gurte sollte man sehr vorsichtig einstellen bzw. erst einmal so lassen wie vom Hersteller vor eingestellt (falls diese überhaupt vorhanden sind). Sie geben, ähnlich einer Kreuzverspannung, eine hohe Rollstabilität wenn sie angezogen werden machen das Gurtzeug aber sehr starr und stabil für den Thermikflug (man kippt weniger stark in eine Seite bei einem Klapper und kann das Körpergewicht schwerer verlagern). Stark angezogene ABS Gurte erhöhen ebenfalls die Twistgefahr bei Einklappern und Stalls.

Handbuch Auszug des Kortel Kanibal Race zu den ABS Gurten

Wettkampfgurtzeuge wie das Kanibal Race und X-Rated7 bieten ein flexibles Stabilisierungssystem (roter Ball am Hauptkarabiner, siehe Bild), das während dem Flug verstellt werden kann. Bei vollbeschleunigtem Fliegen wird das System angezogen um maximale Stabilität gegenüber Roll- und Gierbewegungen zu bieten, im Thermikflug wird das System wieder gelockert um bessere Körpergewichtssteuerung zu emöglichen.

Stabilisierungssystem eines X-Rated 7 Gurtzeuges

Den POD nun richtig einstellen ist bei jedem Gurtzeug etwas anders. Es geht darum gleichmäßigen Druck bei ausgestreckten Füßen auf die POD Platte auszuüben ohne das die Füße und Beine dabei ermüden. Hier empfiehlt sich immer ein Blick ins Handbuch. Einige Gurtzeuge haben nur eine Schnalle zur Justierung des Pods was die Arbeit ungemein vereinfacht (Delight4, GTO Light2 usw.). Viele Ultraleichtgurtzeuge müssen mittels 3-Leinen System im Podbereich richtig eingestellt werden. Dies ermöglicht optimaleres Einstellen des Beinsacks aber auch höheres Fehlerpotential für Einsteiger. Hierbei fängt man meist im unteren Bereich an und justiert die Leine von der Sitzschale zum Fußballen (Graphik 1 unten). Danach geht man zur Diagonalleine um den Winkel richtig zu justieren (Graphik 2 unten) und als letztes stellt man die oberste Leine zur Podplatte (Zehenspitze) richtig ein (Graphik 3 unten). Richtig bedeutet, dass der Pilot gleichmäßigen Anpressdruck auf die Podplatte ausüben kann, alle Leinen nahezu gleich gespannt sind und der Winkel des Pods zur Horizontalen in etwa 0 Grad beträgt. Der Pod sollte auch keine Falten werfen und sauber schließen.

Auszug aus dem Handbuch des Weightless. Korrekter POD Winkel
Auszug aus dem Handbuch des Weightless. Untere POD Leine justieren
Auszug aus dem Handbuch des Weightless. Diagonale POD Leine justieren
Auszug aus dem Handbuch des Weightless. Obere POD Leine justieren
Handbuch Auszug vom Neo Stay Up2 Gurtzeug, Korrekte und falsche POD Winkel

Der Beschleuniger muss natürlich ebenfalls eingestellt werden. Dieser verläuft am Boden des PODS entlang und ist fast immer mit zwei Gummizügen vorne an der POD Platte befestigt damit er etwas im POD schwebt und vom Piloten leicht zu angeln ist. Das Beschleunigen im POD mit2-3 stufigem Beschleuniger, ist einer der großen Vorteile von POD Gurtzeugen im Vergleich zu Sitzgurtzeugen. Das Einstellen im Simulator macht nur grob Sinn, da die Beschleunigerwege bei Deinem Schirm wahrscheinlich anders sind. Also bei jedem Flug einfach testen und am Landeplatz nochmal nachjustieren.

 

Tipps für die ersten Flüge mit POD Gurtzeug: Gerade für Einsteiger gilt die oberste Regel nach dem Start: Fly the aircraft! Sollte man nicht gleich in den Pod einsteigen können werden einige Flieger panisch und vergessen die Flugbahn. Relax! Weit nach vorne auf den Frontgurt legen und mit einem Bein nach hinten strecken und den POD angeln. Gummizüge zwischen POD und Schuh des Piloten erleichtern den Einstieg gerade bei leichten Pods, die durch den Fahrtwind schnell nach hinten geweht werden. Hier einfach den Fuß mit dem Gummiband nach vorne ausstrecken und mit dem anderen Fuß Einsteigen. Die Gummizüge können bei fast jedem Liegegurtzeug nachgerüstet werden. Auch der rechtzeitige Ein- und Ausstieg aus dem POD sind am Anfang gewöhnungsbedürftig und sollten gerade bei der Landung rechtzeitig erfolgen und vorher geübt werden im Simulator. Fast alle Liegegurtzeuge können mittlerweile auch gut in der sitzenden Position ohne Beinsack geflogen werden, so dass man rechtzeitig beim Landen aus dem Beinsack gehen kann.


Über die Steuerung von Pod Gurtzeugen wird aus meiner Sicht viel unnötiger Quatsch geschrieben. Die heutigen Pod Gurtzeuge fliegen sich ähnlich wie Sitzgurtzeuge mit dem einzigen Unterschied das man mit ausgestreckten Füßen fliegt (machen einige Piloten ja oft schon mit Sitzgurtzeugen durch Beinstrecker und Storchenfüße die sie beim Thermikkurvenflug unnötigerweise nach vorne strecken und verwinden). Natürlich muss man sich erst an dieses neue Fluggefühl mit Beinsack und ausgestreckten Füßen gewöhnen und das dauert meist einige Flüge. Die Körpergewichtssteuerung ist ansonsten recht ähnlich wie beim Sitzgurtzeug. Wichtig ist hier eine Verlagerung und ein Kippen des Körpergewichtes (nicht nur des Oberkörpers) zu einer Seite des Gurtzeuges, Füße/Beine folgen dann. Überspitzt gesagt wird aber der Körpergewichtssteuerung aus meiner Sicht eine zu große Bedeutung zugeschrieben und ist ein Relikt von früher, wo wir ineffiziente Bremsen, langsame Gleitschirme und wenig effiziente Gleitschirmprofile hatten. Hier war die Körpergewichtssteuerung zumindest deutlich wichtiger als heute. Das Körpergewicht wird zudem von vielen Piloten falsch eingesetzt und oft ist die Gewichtssteuerung aufgrund fehlender Sitzbretter/ Hängematten Sitzschalen nur noch eingeschränkt möglich. 

 

Auch die Hersteller haben den Trend der stabilen Gurtzeuge wieder aufgegriffen, so das mittlerweile fast alle Liegegurtzeuge eine hohe Stabilität bieten ohne dabei extrem große Einbußen für das Schirmfeeling zu haben. Natürlich hat die Stabilität (ABS Gurte, tiefe Aufhängung, Hängematten Prinzip usw.) auch ihre Schattenseiten. Die Twistgefahr gerade bei Kappenstörungen steigt rapide an – übrigens auch bei Gurtzeugen mit Heckbürzel. Was beim Geradeausflug für mehr Spurtreue und etwas Leistungsboost sorgt, wirkt beim Extfremflug kontraproduktiv. Wichtig bei sich ankündigenden Kappenstörungen finde ich das man eine hohe Körperspannung aufbaut bei möglichst aufrechter Sitzposition und die Beine im Pod nach außen spreizt, dabei aber den Druck auf die Podplatte noch gut hält. Fakt ist das ein POD Gurtzeug nicht die gleiche Sicherheit bietet wie ein Sitzgurtzeug wenn es um Extremflug geht. Ich habe einige Abstürze gesehen mit Liegegurtzeugen die mit einem Sitzgurtzeug sehr wahrscheinlich nicht passiert wären. Dennoch machen die Liegegurtzeuge natürlich einfach Sinn wenn es um warme Füße, Bequemlichkeit, Leistungsboost, effizientes Beschleunigen, und ein aufgeräumtes Cockpit geht. Klar machen sollte sich aber auch jeder Hobbyflieger das man mit einem Sitzgurtzeug genau so weite Strecken fliegen kann wie mit einem Liegegurtzeug.

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Was muss ich für den Gleitschirm B-Schein machen?

Der B-Schein oder unbeschränkte Luftfahrerschein berechtigt Dich Streckenflüge durchzuführen die über den Gleitwinkelbereich des Startplatzes hinaus gehen sowie zu ungeplanten Außenlandungen und dem Start auf B-Schein Startplätzen. Mit der Ausbildung zum B-Schein kannst Du sofort nach dem A-Schein beginnen. Sobald Du Dir den ersten Ausbildungsinhalt für den B-Schein eintragen lässt beginnt die 3 Jahres Frist. Innerhalb dieser Frist musst Du alle Ausbildungsinhalte absolviert haben damit diese nicht verfallen. Theorie- und Praxisinhalte sollen “begleitend”, d.h. so gemacht werden das sie Sinn ergeben. In der Regel startet man mit dem 2tägigen B-Schein Seminar Theorie mit abschließender DHV Theorieprüfung. Danach macht man eine Flugreise oder ein XC Seminar mit und ein Sicherheitstraining. Den Abschluß der B-Schein Ausbildung stellt der 15km Streckenflug (inkl. 500m kumulierter Höhengewinn) dar. Eine praktische Prüfung gibt es derzeit nicht mehr.

B-Schein = Theorie Seminar + Theorie Prüfung + Flugreise + Sicherheits Training + 15km Streckenflug (auch im Rahmen einer Flugreise durchführbar)​. Wenn Du einen Großteil der B-Schein Ausbildung bei uns gemacht hast, unterschreiben wir Dir die 10 Flüge mit 30min Flugzeit und 10 Höhenflüge (Nachweis mittels IGC File/ Skytraxx).
Chris Geist Paragliding Academy GmbH
Chris Geist
Geschäftsführer

STEP1: Theorieinhalte B-Schein (2 Tage B-Schein Seminar)

Diese umfasst insgesamt 15 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten in den Sachgebieten:

  • Luftrecht

  • Meteorologie

  • Navigation

  • Verhalten in besonderen Fällen

STEP2: Praktische Ausbildungsinhalte (Flugreise | XC Seminar)

Streckenflugübungen B-Schein Ausbildung:

  • Thermik bis zur sinnvollen Abflughöhe ausfliegen

  • Wechsel der Aufwindquellen

  • Strecken im Gleitwinkelbereich gemäß Flugplanung erfliegen

STEP3: Praktische Ausbildungsinhalte (Sicherheitstraining)

Performancetraining bzw. Sicherheitstraining Übungen:

  • Rettungsgeräte Training (idealerweise Turnhallen Retter Training oder G-Force Training)

  • Seitliches Einklappen bis 50%, Stabilisieren, Ausleitung

  • Leitlinienacht unter 25 Sekunden

  • Ohrenanlegen mit Beschleuniger

  • Aktives Fliegen: Nicken

  • Aktives Fliegen: Rollen

  • Landung auf kleiner Fläche

  • Starkwind Landeeinteilung

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DHV Online Theorieprüfungen Ablauf

ANMELDESCHLUSS ist DER DONNERSTAG VOR DER ONLINE PRÜFUNG. DER DHV-NACHWEIS MUSS BEREITS BEI DER OFFIZIELLEN ANMELDUNG ZUR PRÜFUNG HOCHGELADEN WERDEN. Zu den restlichen Unterlagen: BIS spätestens Donnerstag 18.00 UHR (Anmeldefrist) lädt der Prüfungsteilnehmer eigenverantwortlich alle nötigen Prüfungsunterlagen (siehe Schritt 4) hoch bzw. sendet sie per Mail. Bei fehlenden Unterlagen kann an der Prüfung nicht teilgenommen werden. Für die Theorieprüfung A-Schein sind dies die Seiten: 2,3,8,9, NACH ABGESCHLOSSENER THEORIE BZW. SOBALD DIE UNTERSCHRIFTEN VOM FLUGLEHRER eingetragen sind. Für die Theorieprüfung B-Schein sind dies für Teilnehmer des betreffenden B-Webinars die Seiten: 2,3 und zusätzlich für alle, die nicht beim Webinar teilgenommen haben die Seiten 18 und 19.
Chris Geist Paragliding Academy GmbH
Chris Geist
Geschäftsführer

Schritt 1

Bitte melde Dich per E-Mail im Büro für die bevorstehende Theorieprüfung A- oder B-Schein an

Schritt 2

Bitte bezahle Deine Prüfungsgebühr in unserem Webshop

Schritt 3

Schritt 4

OFFLINE PAPIER AUSBILDUNGSHEFT DHV

Bitte fertige selbständig PDF Dokumente Deines vollständig ausgefüllten Ausbildungsnachweisheftes an. Für die Theorieprüfung A-Schein sind dies die Seiten: 2,3,8,9. Für die Theorieprüfung B-Schein sind dies die Seiten: 2,3,18,19 (im Ausbildungsnachweis Stand April 2019). Hinweis: Für die Teilnehmer unseres B-Schein Webinars schickt uns bitte nur die Seite 2/3 als PDF/JPG da wir dort für B-Schein Theorie unterschreiben müssen. Die Seiten 18/19 schicken wir Euch als PDF zu, wenn ihr erfolgreich am Webinar teilgenommen habt. Eine Anleitung zum Ausfüllen für den B-Schein haben wir hier zusammen gestellt. Das fertige PDF Dokument schickst Du bitte an unsere Büro (info@paragliding-academy.com) oder kannst es gleich hier hochladen mit der Bezeichung (VornameNachname-ASchein.pdf | VornameNachname-B-Schein.pdf)

ONLINE AUSBILDUNGSHEFT DHV (UNSERE EMPFEHLUNG)

Der B-Schein Theorieunterricht muss ordentlich eingetragen und vom Fluglehrer bestätigt werden. Danach gehst Du auf AUSBILDUNG -> STATUS und lädst, wenn alles wie unten aussieht, Dein Ausbildungsnachweis als PDF herunter und speicherst es auf deinem PC/Handy. Dieses PDF lädst Du danach im Formularfeld unten hoch damit wir es dem Prüfer schicken können. Das offizielle Handbuch des DHV zum Digitalen ABN findest Du hier. Das Digitale ABN ist kostenlos und kann von allen Flugschülern genutzt werden. Alte Ausbildungsinhalte vom Papier ABN können übernommen und dort eingetragen werden.

Schritt 5

Wir senden Dir das genaue Prüfungsdatum mit Uhrzeit und die Zugangsdaten für die Zoom Konferenz per E-Mail zu

Schritt 6 Prüfungsvorbereitung und Setup

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